Es wurde bereits viel über die Apple Vision Pro geschrieben, und kluge Köpfe lieben oder hassen die Brille, obwohl kaum jemand sie schon bewerten kann, da sie noch nicht auf dem Markt erhältlich ist. Aus diesem Grund möchten wir uns nicht anmaßen, ein Urteil über das lang erwartete Produkt von Apple zu fällen. Stattdessen betrachten wir, warum es Gründe gibt, auf dieses Produkt gespannt zu sein.
Apple steht für ergonomisches Design und State-of-the-Art-Usability. Wie überträgt sich das auf eine VR-Brille? Vor allem im Bereich der Ergonomie und des Tragekomforts lassen die bereits auf dem Markt erhältlichen VR-Brillen noch viel zu wünschen übrig.
Kann es Apple gelungen sein, eine VR-Brille zu bauen, die es den Benutzern ermöglicht, das Gerät länger als zwei Stunden zu tragen, ohne sich danach wie nach einer durchzechten Nacht zu fühlen? Das wäre ein großer Fortschritt. Alle bisherigen Ansätze, die mit Coworking im Metaverse und echter Produktivität in VR zu tun haben, scheinen den Aspekt der Motionsickness außer Acht zu lassen. Es ist mit der aktuellen Hardware, die auf dem Markt erhältlich ist nicht zumutbar ist, lange Zeit in VR zu verbringen. Die längste Zeit die ich ohne Pause in VR verbracht hatte war 3 Stunden. Noch danach ging es mir 1 Stunde wirklich lausig.
Neben der Herausforderung der Ergonomie ist auch die Softwareintegration von großer Bedeutung für produktives Arbeiten in VR. Meta hat den Fehler gemacht, selbst eigene Softwareprodukte für ihre VR-Brillen auf den Markt zu bringen, anstatt auf etablierte Lösungen zu setzen. Apple scheint hier einen anderen Weg zu gehen und den Benutzern zu erlauben, Standardsoftware für den Mac auch auf der Vision Pro zu verwenden. Das macht Sinn, denn wer möchte schon zum Beispiel eine neue Text- oder Bildbearbeitungssoftware erlernen müssen, nur um sie in VR nutzen zu können?
Die Apple Vision Pro baut auf vielen bekannten Konzepten auf. Einiges scheint ein wenig von der Microsoft Hololens 2 inspiriert zu sein. Die Floating-Windows-Interfaces und auch der Begriff „Spatial Computing“ wurden bereits im Kontext von Microsofts Windows MR-Systemen ähnlich konzipiert. Auch die Idee des monitorlosen Desktops kommt vielen, die Meta’s Produktpräsentationen verfolgt haben, sicher etwas bekannt vor.
Diese Konzepte waren gut, und sie sind es auch jetzt noch. Doch sowohl Meta’s Quest als auch Microsoft’s Hololens haben das Problem, dass Use Cases beworben wurden, die aufgrund der Hardwareeinschränkungen in Bezug auf Ergonomie, Auflösung, Leistung und Softwareangebot in der Realität nicht sinnvoll umsetzbar sind. #Overpromising
Apple verspricht nicht viel Neues, allerdings bleibt zu hoffen, dass die Schwachpunkte der Produkte, wie der Hololens 2 und der Quest von Apples Brille durch geschicktes Design gelöst werden.
So dass z.B. der monitorlose Desktop eine echte Alternative zu dem mit Hardware überladenen Schreibtischen darstellen kann. Wenn Apple es schafft bei der Apple Vision Pro zu liefern wo andere versagt haben, zahle ich dafür bereitwillig 3500 €.