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Gaussian Splatting für Einsteiger: Die besten Tools zur Erstellung und Bearbeitung

Gaussian Splatting für Einsteiger: Die besten Tools zur Erstellung und Bearbeitung

 

Gaussian Splatting ist eine spannende Methode zur Darstellung von 3D-Szenen – und längst kein Nischenthema mehr. Mittlerweile ermöglichen zahlreiche Tools und Plattformen selbst Einsteiger:innen beeindruckende 3D-Ergebnisse, oft sogar direkt mit dem Smartphone.



In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Werkzeuge vor, mit denen du Gaussian-Splatting-Dateien erstellen, visualisieren und bearbeiten kannst. Egal ob per App, Webportal oder Profi-Hardware – hier findest du den passenden Einstieg.



Was ist Gaussian Splatting?

 

Gaussian Splatting ist eine Rendering-Technik, bei der eine Szene aus vielen Millionen farbigen „Splats“ besteht – kleinen 3D-Punkten mit Transparenz und Form. Diese Punkte, mathematisch als Gauß-Verteilungen definiert, ergeben zusammengesetzt ein fotorealistisches 3D-Bild.



Im Gegensatz zu klassischen Meshes mit Texturen brauchen Splats keine Dreiecksnetze. Das macht die Darstellung besonders schnell und detailreich – ideal für immersives Web-3D, VR, AR und virtuelle Touren.



1. 3D-Scans per Smartphone: Apps mit Splats-Funktion

 

Scaniverse

Mit der App Scaniverse von Niantic kannst du auf iPhones mit LiDAR-Sensor sehr einfach 3D-Scans erstellen – ganz ohne Cloud-Verarbeitung. Besonders interessant: Die App bietet einen eigenen „Splat-Modus“, bei dem direkt auf dem Gerät ein Gaussian-Splat-Modell erzeugt wird.

Neben Echtzeit-Rendering erlaubt die App den Export in verschiedene Formate und sogar die Veröffentlichung in einer Community-Galerie. Wer die Ergebnisse in VR betrachten möchte, kann die zugehörige Quest-App „Into the Scaniverse“ nutzen.

 

Polycam

Die App Polycam gehört zu den bekanntesten mobilen 3D-Scan-Apps. Mit ihr kannst du Fotos oder Videos aufnehmen, die dann in der Cloud zu 3D-Modellen verarbeitet werden. Neuerdings unterstützt Polycam auch explizit Gaussian Splatting.

Einfach im „Photo Mode“ Bilder aufnehmen, als „Gaussian Splat“ verarbeiten lassen, und das fertige Modell direkt in der App oder online betrachten. Mit dem kostenpflichtigen Pro-Account kannst du außerdem die erzeugten Splats als PLY-Dateien exportieren.

 

KIRI Engine

KIRI Engine ist eine App, die vor allem mit Videos arbeitet: Du filmst ein Objekt oder eine Umgebung, und die App erstellt daraus eine 3D-Szene – inklusive Splat-Export.

Besonders nützlich: In der App kannst du störende Bereiche direkt bereinigen. Exportiert werden sowohl Punktwolken (PLY) als auch klassische OBJ-Meshes. Für den Einstieg ist ein kostenloses Kontingent verfügbar; für mehr Funktionen gibt es ein Abo-Modell.

 

Luma AI

Luma AI war einer der ersten Dienste, der hochwertige 3D-Szenen aus Smartphone-Videos oder Fotos per KI erzeugte – darunter auch viele in Splat-Technik. Die Ergebnisse sind qualitativ beeindruckend und lassen sich im Browser oder per App betrachten.

Allerdings verlagert LumaAI seinen Fokus zunehmend auf die 2D-Bildgenerierung mittels KI. Daher wird das bestehende Portal für Gaussian Splatting vermutlich nicht weiterentwickelt. Wer langfristig arbeiten will, sollte Alternativen wie Polycam oder PostShot ins Auge fassen.

 

2. Webportale: Gaussian Splatting ohne Installation

Polycam Web

Die Webplattform von Polycam bietet die gleichen Funktionen wie die App: Fotos hochladen, Splats generieren lassen, in 3D betrachten und Dateien exportieren. Praktisch: Alles funktioniert direkt im Browser – ideal für größere Datenmengen vom Rechner.



KIRI Web

Auch KIRI bietet ein Web-Dashboard: Hier können DSLR-Fotos oder Drohnenbilder hochgeladen und direkt verarbeitet werden – perfekt für ambitionierte Projekte.

 

vid2scene

Das experimentelle Tool vid2scene wandelt einfache Smartphone-Videos in 3D-Splat-Szenen um. Der Dienst ist kostenlos und benötigt keinen Account – ideal für erste Versuche mit eigenen Clips.



SuperSplat

Der SuperSplat Editor ist ein kostenloses Open-Source-Tool zur Bearbeitung von Splat-Dateien im Browser. Du kannst PLY-Dateien direkt hineinziehen, störende Punkte entfernen, Bereiche ausschneiden oder sogar Kamerafahrten animieren.

 

Nach der Bearbeitung kannst du dein Modell als neue PLY- oder Splat-Datei exportieren – oder es online teilen. SuperSplat ist das ideale Tool für die manuelle Nachbearbeitung von Scans.



3. Gaussian Splatting mit Kamera und 3D-Scanner

 

Lixel K1

Der Lixel K1 ist ein professioneller Handscanner mit integriertem LiDAR und RGB-Kamera. Er erstellt hochpräzise farbige Punktwolken und nutzt intern ebenfalls Splat-Technologie zur Darstellung.

Das Gerät richtet sich an professionelle Anwender und eignet sich besonders für große Innenräume, Architektur oder Denkmalpflege. Die Scans lassen sich in Game Engines wie Unreal importieren.



DSLR und Drohnen

Auch ohne Spezialgerät kannst du hochwertige Splats erzeugen – mit einer Kamera und gut geplanten Fotos. Wichtig ist dabei: hohe Überlappung, gleichmäßiges Licht und stabile Perspektiven. Diese Bilder kannst du anschließend in Tools wie Polycam, KIRI oder PostShot verarbeiten lassen.

Für Drohnen eignet sich der „Orbit-Mode“, um ein Objekt kreisförmig aus verschiedenen Höhen aufzunehmen.



4. Splat-Dateien bearbeiten, visualisieren und exportieren

 

SuperSplat

Wie oben beschrieben ist SuperSplat der vielseitigste Editor für PLY-Splat-Dateien. Über das Webinterface kannst du Splats säubern, beschneiden, komprimieren und als HTML-Viewer exportieren.

PostShot

PostShot ist ein Desktop-Tool für Windows, das komplett lokal läuft. Du kannst dort Fotos laden und daraus ein Splat-Modell trainieren – ganz ohne Cloud. Besonders interessant: PostShot bietet eine Live-Vorschau und erweiterte Einstellungen für Trainingszeit, Auflösung und Kamera-Kalibrierung.

Ideal für alle, die Datenschutz ernst nehmen oder mit größeren Datensätzen arbeiten wollen.

 

CloudCompare & MeshLab

CloudCompare ist eine kostenlose Desktop-Software zur Anzeige und Filterung von Punktwolken. Du kannst hier PLY-Dateien analysieren, Artefakte entfernen oder grobe Glättungen vornehmen.

 

MeshLab ist ein weiteres Tool zur Nachbearbeitung und Konvertierung – etwa von Punktwolken in Meshes (falls für den 3D-Druck nötig).



5. Dateiformate und Kompatibilität

Die meisten Tools exportieren Punktwolken im PLY-Format – ein gängiger, aber nicht ganz einheitlicher Standard. Manche Programme wie Blender oder After Effects haben Probleme mit bestimmten PLY-Versionen.

Tipp: Wenn du eine Datei nicht öffnen kannst, speichere sie einfach erneut mit SuperSplat oder PostShot – das erhöht in vielen Fällen die Kompatibilität.



Fazit

 

Gaussian Splatting ist keine Zukunftsmusik mehr – sondern eine praktische Technik, mit der du heute schon beeindruckende 3D-Erlebnisse erzeugen kannst.



Ob mit dem iPhone, einer Kamera oder einem High-End-Scanner: Der Einstieg war noch nie so einfach. Mit Tools wie Polycam, KIRI, SuperSplat oder PostShot hast du alles an der Hand, was du brauchst – und das meist sogar kostenlos.



Wenn du loslegen willst, probiere einfach eines der vorgestellten Tools aus. Du wirst überrascht sein, wie realistisch dein erster eigener Splat aussehen kann.



Für die lokale Erstellung von Gaussian-Splatting-Modellen ohne Cloud-Zugriff ist das Windows-Tool PostShot die beste Wahl. Es verarbeitet Bilder direkt auf dem Rechner und bietet volle Kontrolle über Trainingsparameter – ideal für professionelle Workflows oder Datenschutzanforderungen.
Ja, Gaussian Splatting eignet sich hervorragend für die Darstellung von Architektur, Innenräumen oder historischen Bauwerken. Besonders in Kombination mit einem 3D-Scanner wie dem Lixel K1 oder hochwertigen Kameras lassen sich realistische Scans erzeugen, die sich z. B. in VR-Touren oder Game-Engines verwenden lassen.
clarence dadson

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