Design4real VR AR Agentur

Motion Capture für Einsteiger

Motion Capture für Einsteiger

Günstige Systeme, Software und erste Schritte

Motion Capture für Einsteiger klingt oft nach Hollywood-Produktionen und großen Game-Studios. Doch dank moderner Technik, erschwinglicher Hardware und leicht zugänglicher Software ist Mocap heute nicht mehr nur Profis vorbehalten. In diesem Beitrag erfahren Sie, welche preisgünstigen Systeme sich für kreative Laien eignen, wie viel Geld Sie einplanen sollten und welche Software-Lösungen schnell zu erlernen sind. Lesen Sie weiter, wenn Sie Ihre ersten Projekte im Bereich der Charakteranimation, des Storytellings oder der Virtual Reality starten möchten.

 

Warum sich Motion Capture auch für Einsteiger lohnt

Motion Capture, häufig „Mocap“ genannt, ist die digitale Erfassung von Bewegungen echter Personen, die anschließend auf 3D-Modelle übertragen werden. Das Ergebnis: realistisch wirkende Animationen, die Ihre kreativen Projekte auf ein neues Level heben können. Zwar hat diese Technologie ihren Ursprung in teuren Film- und Gameproduktionen, doch sind die Einstiegshürden mittlerweile deutlich gesunken.

Motion Capture für Einsteiger bedeutet heute:

  • Günstige Hardware: Kameras, Sensoren oder sogar Ihr Smartphone können zum Start ausreichend sein.
  • Einfache Software: Viele Programme kommen mit nutzerfreundlichen Oberflächen und Tutorials.
  • Vielfältige Möglichkeiten: Filme, Indie-Games, VR-Projekte oder Animationskunst – Mocap macht Ihre Ideen lebendiger.

Gerade Kreative, die Spaß am Ausprobieren haben, profitieren von diesen Entwicklungen. Wenn Sie also schon immer mit dem Gedanken gespielt haben, digitale Charaktere zum Leben zu erwecken, ist jetzt ein guter Zeitpunkt, die ersten Schritte zu wagen.

Playlist

3 Videos

 

Alternative: KI-gestützte Lösungen

Moderne Einsteiger greifen stattdessen oft auf KI-gestützte Motion-Capture-Lösungen wie Radical, QuickMagic oder MoveAI zurück. Diese erfordern lediglich eine Videofile oder ein Smartphone. Die aufgenommenen Videos können im Webinterface der jeweiligen Software hochgeladen werden, die daraus Bewegungsdaten generiert. Nachdem Lösungen die auf Künstliche Intelligenz Technologie basieren schnell Vorschritte machen, ist davon auszugehen, dass Ki Mocap Lösungen schnell an Qualität zunehmen werden.

Vorteile von KI-gestützten Lösungen:

  • Kein zusätzliches Equipment außer Kamera/Smartphone erforderlich
  • Schnelle Ergebnisse
  • Günstige oder kostenlose Einstiegsoptionen

Einschränkungen:

  • Kein Realzeitergebnis: Im Gegensatz zu Anzügen wie Perception Neuron und Rokoko, bei denen die Ergebnisse sofort in Echtzeit sichtbar sind, müssen die Daten bei KI-gestützten Lösungen zunächst in die Cloud hochgeladen und verarbeitet werden. Dadurch entsteht eine Verzögerung, bevor die Bewegungsdaten zur Verfügung stehen.
 
 

Inertiale Systeme: Perception Neuron und Rokoko

Inertiale Motion-Capture-Systeme wie Perception Neuron und Rokoko bieten eine fortschrittliche Alternative zur Kinect-Lösung und eignen sich ideal für ambitioniertere Projekte. Beide Systeme verwenden Sensoren (IMUs), die direkt am Körper getragen werden, und erfassen Bewegungen präzise in Echtzeit. Dennoch unterscheiden sich die beiden Ansätze in einigen entscheidenden Punkten:

 

Perception Neuron:

Dieses System zeichnet sich durch eine größere Flexibilität aus, da es mit einer höheren Anzahl von Sensoren (je nach Kit) ausgestattet werden kann. Dadurch eignet es sich besonders für komplexe Bewegungsabläufe. Allerdings erfordert es eine aufwendigere Einrichtung und Kalibrierung. Aus persönlicher Erfahrung lässt sich sagen, dass das Anlegen der einzelnen Sensoren ziemlich zeitaufwendig ist und es schwierig sein kann, diese alleine korrekt zu platzieren. Es handelt sich hierbei nicht um einen Anzug, in den man einfach hineinschlüpfen kann, sondern die Sensoren müssen einzeln befestigt werden, was auch dazu führt, dass die Position jedes Sensors genau überprüft werden muss. Auf der positiven Seite bietet die Software von Perception Neuron oft natürlichere Walkcycles als vergleichbare Lösungen. Der Kundensupport von Perception Neuron wurde jedoch als schwach beschrieben, insbesondere bei der Bearbeitung von Garantie- oder Austauschfällen, die häufig viel Zeit in Anspruch nehmen.

 

Rokoko:

Im Vergleich dazu setzt Rokoko auf ein einfacheres Setup mit einer benutzerfreundlichen Software (Rokoko Studio), die speziell für Kreative ohne tiefgehende technische Kenntnisse entwickelt wurde. Der Rokoko-Anzug ermöglicht ein schnelles und unkompliziertes Anlegen, da man einfach hineinschlüpfen kann und schnell arbeitsbereit ist. Rokoko ist ein europäisches Unternehmen und überzeugt durch schnellen und kulanten Benutzersupport, insbesondere bei defekten Sensoren oder anderen Problemen. Die Infrastruktur rund um die Geräte und die Software wirkt deutlich ausgereifter. Ein kleiner Nachteil von Rokoko ist, dass die Walkcycles bei Bewegungen wie Gehen manchmal etwas unnatürlich wirken. Dennoch bietet Rokoko für den Preis ein sehr gutes Gesamtpaket und erleichtert den Einstieg in die Motion-Capture-Technologie erheblich.

 

Vorteile inertialer Systeme:

  • Keine externen Kameras nötig
  • Mehr Bewegungsfreiheit, auch im Freien
  • Bessere Ergebnisse bei dynamischen oder akrobatischen Bewegungen
 
 

Nachteile:

  • Sensoren müssen regelmäßig kalibriert und korrekt angelegt werden, da ansonsten nach etwa 15 Minuten Aufnahme sogenannter „Drift“ auftreten kann. Dies bedeutet, dass die erfassten Bewegungen zunehmend ungenau werden, da die Sensoren ihre exakte Position relativ zueinander verlieren. Um dies zu vermeiden, ist eine erneute Kalibrierung notwendig, was den Workflow unterbrechen und Zeit kosten kann.
  • Magnetische oder elektrische Störquellen können das Tracking beeinflussen, obwohl dieses Problem zunehmend in den Hintergrund tritt. Dennoch können starke elektromagnetische Felder, wie sie in der Nähe großer Metallobjekte auftreten, die Genauigkeit der Aufnahmen erheblich beeinträchtigen.
 
 

Nachbearbeitung “Cleaning” gibt’s immer 

Nachbearbeitung notwendig: Unabhängig davon, welches System verwendet wird, ist eine Nachbearbeitung der Capturing-Daten erforderlich. Selbst teure Systeme liefern oft rohe Motion-Capture-Daten, die nicht direkt professionell einsetzbar sind. Dies liegt unter anderem daran, dass der Mensch im Anzug meist andere Proportionen (z. B. Körpergröße oder Gliedmaßenlänge) hat als der 3D-Charakter, auf den die Bewegungen übertragen werden. Ein häufiges Problem ist beispielsweise die Kollision von Händen mit dem Bauch eines dickeren 3D-Charakters, wenn die Person, die das Capturing durchführt, schlanker ist. Dieser Prozess, auch „Cleaning“ genannt, erfordert, dass die Animationen manuell angepasst werden, um solche Probleme zu beheben. Aktuell kann KI hierbei nicht helfen, und das Cleaning wird meist in Editoren wie Blender, iClone oder Motion Builder durchgeführt.
Wer es günstig haben will, erledigt das Cleaning in Blender oder Unreal.
 
 
clarence dadson

Lassen Sie sich beraten.

Sie sind interessierst in die Entwicklung einer Virtual Reality oder 360° Anwendung? Sie haben vielleicht noch Fragen zum Budget und Umsetzung.  Melden sie sich gerne bei mir.

Ich freue mich auf Sie

Clarence Dadson CEO Design4real