Lixel Color Studio Add-on-Features im Test – lohnt sich das HD-Enhancement für professionelle Gaussian-Splatting-Workflows?

Die Software Lixel Color Studio ist das Herzstück im Workflow der 3D-Scanner von XGRIDS, insbesondere des Lixel Kity und des Lixel L2 Pro. Diese portablen Scanner ermöglichen es, reale Umgebungen in kürzester Zeit als digitale Zwillinge zu erfassen – mit LiDAR-Geometrie und fotobasierten Daten. Doch wie holt man das Maximum an visueller Qualität aus den aufgenommenen Daten heraus?

Die Antwort liegt möglicherweise in einem kostenpflichtigen Add-on: HD-Enhancement. In diesem Blogpost analysieren wir die Funktionen und Add-on-Features von Lixel Color Studio – und erklären, warum maximale Bildschärfe für uns als XR-Agentur keine Kür, sondern Pflicht ist.

Der typische Workflow mit dem Lixel-Scanner und Lixel Color Studio

Schritt 1: Szene scannen mit dem Lixel-Scanner

Beim Scannen erzeugt das Gerät zwei Datensätze:

  • LiDAR-basierte Punktwolken, die zur geometrischen Rekonstruktion dienen
  • 360°-Fotos, die von der integrierten Rundumkamera aufgenommen werden

Die Aufnahme dauert – je nach Umgebung – in der Regel 5 bis 15 Minuten.

Schritt 2: Rekonstruktion in Lixel Color Studio

Die aufgenommenen Daten werden anschließend in Lixel Color Studio (auch „LCC Studio“ genannt) importiert. Dort erfolgt die Umwandlung in ein Gaussian Splatting-Format, wahlweise als:

  • .ply-Datei
  • .lcc-Datei (interner, optimierter Standard von XGRIDS)

Zusätzlich wird ein Low-Polygon-Mesh generiert, das als Collider oder zur Navigation in Echtzeit-Anwendungen eingesetzt werden kann.

Die wichtigsten Funktionen und Einstellungen

Lixel Color Studio bietet einige relevante Parameter, die Einfluss auf Qualität und Rechenzeit haben:

  • Reconstruction Speed: Schnellere Rekonstruktion bei niedrigerer Präzision
  • Video Memory Limit: Maximale Nutzung des verfügbaren GPU-Speichers (z. B. 24 GB+)
  • Mobile Optimization: Kompromisslösung für leistungsschwache Endgeräte
  • Loop Closure: Geometrische Konsistenz bei geschlossenen Scanpfaden
  • Transparenz & GPS-Daten: Für komplexere Anwendungsfälle in AR und Mapping

Warum Bildqualität für XR-Anwendungen so entscheidend ist

Ein portabler 3D-Scanner wie der Lixel Kity K1 ist eine beeindruckende Lösung – vor allem, weil er innerhalb weniger Minuten einen vollständigen 3D-Scan liefert. Doch: Die integrierte 360°-Kamera ist in Sachen Bildqualität begrenzt. Sie erlaubt keine manuelle Belichtung oder Fokussteuerung. Im Vergleich zu DSLR-Kameras oder spiegellosen Systemkameras wirkt das Ergebnis in vielen Fällen flach oder verrauscht.

XGRIDS Scanner Test
Colt Chen of XGRIDS baut die Scanner für unseren Test auf

XR macht Schwächen und Unschäfen in 3D Scans sichtbar

In immersiven Anwendungen wie auf der Apple Vision Pro oder Meta Quest 3 zeigt sich jede Unschärfe oder visuelle Schwäche – dort reicht kein „gut genug“. Nutzer:innen erwarten eine fotorealistische Darstellung. Weiche Kanten, matschige Details oder Farbrauschen stören das Erlebnis erheblich.

Schlechte Bildqualität schwächt den Eindruck

Ein 3D-Scan einer hochwertigen Location sollte diese auch hochwertig darstellen – genau wie bei Architekturfotografie gilt: Schärfe, Dynamik und visuelle Detailtiefe entscheiden über Wirkung und Wahrnehmung. Ein verwaschener Scan kann den Eindruck der Location ungewollt herabsetzen.

Der Kameratest: L2, Kity K1 und L2 Pro im Vergleich – mit und ohne HD-Enhancement

Wir haben alle drei XGRIDS-Kameras verglichen – und zwar sowohl mit als auch ohne das HD-Enhancement:

  • Lixel L2 (Vorgängermodell) funktioniert in Verbindung mit einer Insta 360 Kamera
  • Lixel Kity K1
  • Lixel L2 Pro

Jede Kamera wurde in zwei Varianten getestet:

  • Nur mit der internen Kamerainformation
  • Mit aktiviertem HD-Enhancement und zusätzlichen, extern geschossenen Fotos
 
 

Ergebnis: HD schlägt Hardware
Die visuelle Schärfe verbessert sich mit HD-Enhancement bei allen Modellen deutlich. Besonders überraschend:

Eine Lixel Kity K1 mit HD-Enhancement liefert ein schärferes Ergebnis als eine L2 Pro ohne HD – obwohl die L2 Pro fast doppelt so teuer ist.

Fazit: Nicht die Hardware-Generation, sondern der Einsatz des HD-Add-ons ist entscheidend für die Bildqualität.

HD-Enhancement: Leistungsstark, aber kein Selbstläufer

HD-Enhancement ersetzt keine professionelle Fotoarbeit. Um die Verbesserung zu erzielen, müssen zusätzlich:

  • bis zu 500 externe Fotos aufgenommen werden
  • mit guter Belichtung und Schärfe
  • aus passenden Winkeln zur Scanbewegung

 

Der Workflow ist dadurch aufwendiger – insbesondere bei großen Szenen – und ähnelt wieder stärker der klassischen Fotogrammetrie, allerdings mit moderneren Rekonstruktionsalgorithmen. Im Vergleich zur Fotogrammetrie bleibt das Setup schlanker, aber ohne fotografisches Know-how wird das Potenzial des HD-Features nicht ausgeschöpft.

 

Fazit: HD-Enhancement schlägt teure Hardware

Unsere Tests zeigen klar:

Die visuelle Qualität hängt primär vom Einsatz des HD-Enhancements ab, nicht vom Preis oder Modell der Hardware.

Eine günstige Kity K1 mit HD schlägt in puncto Bildschärfe sogar eine doppelt so teure L2 Pro ohne HD.

Für XR-Anwendungen mit visuellen Ansprüchen führt kein Weg an HD-Enhancement vorbei.

Empfehlung:

Wer mit 3D-Scans beeindrucken will – ob für Kulturinstitutionen, Tourismus, Eventmarketing oder digitale Ausstellungen – sollte lieber in das HD-Add-on investieren, anstatt allein auf die teueren Scanner L2 Pro zu setzen. 

Häufig gestellte Fragen zum HD-Enhancement-Add-on für Lixel Color Studio

Das HD-Enhancement ist ein kostenpflichtiges Zusatzmodul für Lixel Color Studio. Es ermöglicht die Integration externer Bildquellen – wie etwa Fotos, die mit einer DSLR oder einem iPhone aufgenommen wurden – in die Scandaten von 3D-Scannern wie dem XGrids K1 oder L2 Pro. Ziel ist es, die Bildqualität der aus der Software generierten Gaussian Splats deutlich zu verbessern, indem die begrenzte Qualität der internen Scannerkameras umgangen wird. Dies führt zu deutlich schärferen und detailreicheren 3D-Ergebnissen – besonders bei Nahansichten.
Lixel Color Studio wird ausschließlich dazu verwendet, Rohdaten aus 3D-Scannern wie dem XGrids K1 oder L2 Pro in Gaussian Splatting-Dateien aufzubereiten. Es hat keinen anderen Verwendungszweck.
Es ermöglicht die Kombination von Bildmaterial, das mit externen Kameras wie DSLR oder iPhone aufgenommen wurde, mit den internen Aufnahmen der Scanner. Dadurch werden beide Quellen gemeinsam zur Erzeugung der finalen Gaussian Splats verwendet, um eine höhere Bildqualität zu erreichen.
Mit dem Add-on lässt sich die Bildqualität gezielt steigern – durch schärfere Details und kontrolliertere Lichtverhältnisse in der Endausgabe der 3D-Rekonstruktion.
Es verbessert deutlich die Schärfe und Detailtiefe der Splats – besonders bei Nahansichten von Objekten.
Es können Aufnahmen aus Kameras wie DSLRs oder Smartphones verwendet werden, sofern sie korrekt aufgenommen und in das Projekt eingebunden werden.
Das HD-Enhancement ist Teil des Premium-Lizenzmodells der LCC Cybercolor Software und kostet zusätzliche 1.000 Euro pro Jahr, zusätzlich zur regulären Lizenzgebühr von 1.000 Euro für die Standardversion der Software.
clarence dadson

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Clarence Dadson CEO Design4real