Vor kurzem hatte ich eine persönliche Erfahrung, die mich für das Thema Mobbing im Metaverse sensibilisiert hat. Mein Sohn ist ein großer Fan des Spiels RecRoom, einer Metaverse-Plattform, auf der Nutzer*innen als Avatare miteinander spielen können. Damit mein Sohn mit einem Freund zusammen spielen konnte, hatte ich einen zweiten Account eingerichtet, auf der Meta Quest, die meiner Partnerin gehört. Deshalb erschein ich als weiblicher Avatar in der Welt von Rec Room.
Als ich die Brille aufsetzte und mich in die Welt von RecRoom begab, wurde ich sofort von einer Gruppe von Teenagern umringt. Sie überzogen mich mit frauenfeindlichen Sprüchen und benutzen eine Sektflasche, die in der Spielewelt herumstand um sexuelle Gesten zu vollführen.
Ich war wütend und recht hilflos. Ich hatte keine Ahnung, wie beleidigend und erniedrigend dieses Verhalten selbst für mich als erwachsenen Mann sein könnte. Ich zog mir die Brille reflexartig vom Kopf und verließ die Anwendung. Ich will mir gar nicht vorstellen was ein junges Mädchen für Erfahrungen in Metaverse machen könnte.
Eine gute Freundin, die ein großer Fan von sämtlichen Metaverse Erlebnissen ist, bestätigte mir, dass sie auch widerholte Male Opfer von Stalking im Metaverse geworden ist. Allerdings weiß Sie damit umzugehen.
Mobbing und Bullying sind im Metaverse genauso ein Problem wie in der realen Welt. In virtuellen Welten können Täter ihre Opfer jedoch noch gezielter und verletzender angreifen, da sie sich hinter einem Avatar verstecken können.
Virtuelle Welten versprechen ihren Benutzern absolute Freiheit der Entfaltung. Viele Metaverse Apps propagieren das Konzept, dass die User sich sich selbst verwalten ohne eine zentrale Instanz, die für Ordnung sorgt. Dieses Konzept wird im Kontext des Metaverses Dezentralisierung genannt und ist eines der Grundkonzepte von vielen Metaverse- Vordenkern. Absolute Freiheit kann allerdings auch schnell zum Problem werden.
In der Vergangenheit hat sich das Problem mit der Prävention von assozialem und kriminellen Verhalten auch bei der Plattform Second Life gezeigt. Second Life erfreute sich um 2015 herum großer Beliebtheit und gilt in vielerlei Hinsicht als der Vorläufer von Metaverse Plattformen, wie sie heute existieren. Skandale durch kriminelles Verhalten der Benutzer von Second Life führte jedoch zu einem drastischen Imageverslust. Heute besteht die Second Life Plattform noch immer, hat aber deutlich an Benutzerzahlen und Relevanz verloren. Was war passiert? Zunächst führte eine Untersuchung des FBI führte zur Schließung von Inworld-Casinos. Einige Medienberichte deuteten darauf hin, dass Second Life möglicherweise als Trainingsgelände für Terroristen genutzt wurden. Es gab auch Berichte, dass in einen Bereich in Second Life namens “Wonderland”, sich Benutzer, die Avatare von Kinder benutzten, virtuelle Prostitution in einem Raum angeboten hätten, der einem Kinderspielplatz nachempfunden war. Weiterhin gab es berichte dass diese Umtriebe der Führung von Second Life wohl bekannt waren, aber bewusst ignoriert wurden.
Heute haben wir noch immer auf Metaverse Plattformen die selben Herausforderungen.
Sprachliches Mobbing ist die häufigste Form von Mobbing im Metaverse. Dazu gehören Beleidigungen, Drohungen, Belästigungen und Hassrede. Täter können ihre Opfer in Chats, Sprachnachrichten oder über soziale Medien angreifen.
Cyberstalking ist eine Form von Stalking, die sich im Internet abspielt. Täter verfolgen ihre Opfer online und versuchen, sie einzuschüchtern oder zu kontrollieren. Im Metaverse können Täter ihre Opfer verfolgen, indem sie ihnen folgen, sie in virtuellen Räumen blockieren oder sie mit unerwünschten Nachrichten bombardieren.
Grooming ist eine Form der sexuellen Belästigung, bei der Täter Minderjährige gezielt ansprechen und versuchen, sie zu sexuellen Handlungen zu zwingen. Im Metaverse können Täter Minderjährige ansprechen, indem sie sie in virtuellen Räumen ansprechen oder ihnen unangemessene Nachrichten senden.
Virtuelle Gewalt ist eine Form von Gewalt, die in virtuellen Welten stattfindet. Dazu gehören Angriffe auf Avatare, die Zerstörung von Eigentum oder die Behinderung anderer Nutzer. Täter können ihre Opfer in virtuellen Welten angreifen, indem sie sie mit Waffen angreifen, ihre Avatare zerstören oder ihnen den Zugang zu bestimmten Bereichen verwehren.
Mobbing und Bullying im Metaverse können für die Opfer schwerwiegende Auswirkungen haben. Es kann zu Angstzuständen, Depressionen, Selbstzweifeln und sogar zu Selbstmordgedanken führen.
Unternehmen, die im Metaverse tätig sind, müssen sich dieser Herausforderung bewusst sein und Maßnahmen ergreifen, um Mobbing zu verhindern und zu bekämpfen.
Unternehmen können eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um Mobbing im Metaverse zu verhindern, darunter:
Maßnahmen zur Bekämpfung von Mobbing im Metaverse
Die Bekämpfung von Mobbing im Metaverse ist eine Herausforderung, aber sie ist wichtig, um sicherzustellen, dass alle Nutzer von virtuellen Umgebungen sicher und respektvoll behandelt werden. Viele Unternehmen, die Metaverse Plattformen betreiben, versuchen diesem Problem zu begegnen. Dennoch ist es unmöglich das Verhalten von Spieler*innen nonstop zu überwachen. Weiterhin wer will beim Spielen dauernd beobachtet werden?
Sie sind interessierst in die Entwicklung einer Virtual Reality oder 360° Anwendung? Sie haben vielleicht noch Fragen zum Budget und Umsetzung. Melden sie sich gerne bei mir.
Ich freue mich auf Sie
Clarence Dadson CEO Design4real