
Meta hat seinen Strategiewechsel – weg von klobigen All-in-One-VR-Headsets hin zu leichteren Wearables mit externem Akku / Compute-Puck – bislang nicht offiziell bestätigt. Alles, was wir über eine mögliche Verschiebung oder Streichung der Quest 4 wissen, stammt aus Leaks, Analystennotizen und Medienberichten. Dennoch ergibt dieser Kurswechsel ein konsistentes Bild, wenn man die Verluste von Reality Labs, die zähen Quest-3-/-3S-Verkäufe, den technisch nur inkrementellen Abstand zur Quest 2 und den neuen Komfortdruck durch Apple Vision Pro & Samsung/Google Project Moohan zusammenlegt.
Meta Reality Labs meldete im Q1 2025 ein operatives Minus von 4,2 Mrd. US-$ und hat seit 2020 mehr als 60 Mrd. US-$ verbrannt. Parallel wuchs der Quest-Store zwar auf rund 3 Mrd. US-$ Lifetime-Umsatz, doch jede Hardware-Einheit bleibt subventioniert.
Obwohl die Quest 3 gegenüber der Quest 2 flacher und schärfer ist, verkaufte sie in den ersten acht Monaten nur rund 1 Mio. Stück – ein Bruchteil des Quest-2-Höhenflugs. Die Quest 3 S brachte zum Weihnachtsgeschäft 2024 trotz 299-Dollar-Preis keinen Nachfrageschub – App-Downloads fielen sogar um 27 %.
Dahinter steht ein strukturelles Problem: Der weltweite Smartphone-Ersatzzyklus liegt aktuell bei etwa 3,6 Jahren; bei VR-Headsets tendiert er laut Händlerdaten schon heute zu vier bis fünf Jahren. Anders als beim Handy ersetzt also kaum jemand jährlich sein Headset, wenn der Sprung nur inkrementell ist.
Quest 3S konnte trotz niedrigerem Preis auch nicht den die von Meta erhofften Absatzzahlen bringen
TechRadar meldet, dass die Quest 4 auf 2027 verschoben wurde. techradar.com
The Verge berichtet, Meta habe die Quest-4-Prototypen (Pismo Low/High) zugunsten eines ultraleichten Headsets mit Compute-Puck (Codename Puffin) „beiseitegelegt“. theverge.com
Forbes und weitere Quellen zeichnen ein ähnliches Bild, betonen jedoch, dass Meta das Projekt offiziell weder bestätigt noch dementiert hat.
Wichtig: Alle Angaben stammen aus anonymen Insider-Quellen; Meta kommentiert die Berichte bisher nicht. Der Konzern spricht öffentlich lediglich von „laufender Forschung an verschiedenen Formfaktoren“.
Als Compute-Puck bezeichnet man ein Design mit ausgelagerter Rechen- und Akkueinheit, die Gewicht, Hitze und Funkmodule vom Kopf an den Körper verlagert; ähnlich dem Akku-Pack der Apple Vision Pro. Leaks zum „Puffin“-Headset zeigen, dass Meta dieses Prinzip auch in VR übernehmen wil Apple Vision Pro verlagert 353 g Akku in ein externes Pack und setzt mit seinen micro-OLED-Displays den Display-Benchmark. Samsung/Google kontern mit Project Moohan, das auf eine wechselbare USB-C-Batterie und Android XR setzt. Für Meta wäre ein weiterhin schweres All-in-One-Headset also schwer zu positionieren.
Die Quest 3 bietet 30 % mehr Pixel und Pancake-Optik, bleibt aber beim LCD-Panel und spielt dieselbe Spielebibliothek wie die Quest 2 ab – für viele Besitzer:innen kein triftiger Upgrade-Grund. Die Quest 3S kostet zwar weniger, fällt aber mit Fresnel-Linsen wieder hinter die Pancake-Qualität der teureren Quest 3 zurück; Vermutlich deshalb wurden nur 160 000 Quest 3S Headsets am Black-Friday-Wochenende 2024, also 16 % weniger als im Vorjahr verkauft.
Mit über 2 Mio. verkaufte Exemplaren und plant Meta ab 2026 Kapazitäten für 10 Mio. Stück pro Jahr. Damit zeigt Meta erstmals, wie sich XR-Funktionen in einen alltagstauglichen Formfaktor übersetzen lassen.
Meta Horizon OS ist der neue Name des bislang als Quest OS bekannten Betriebssystems der Quest-Headsets. Es basiert weiterhin auf Android 14/Linux, wurde jedoch um XR-spezifische Dienste wie Passthrough-Video, Hand- & Eye-Tracking, räumliche Anker und eine tief integrierte Social-Layer aus Horizon Worlds erweitert.
Im April 2024 kündigte Meta an, Horizon OS auch für Drittanbieter-Hardware zu lizenzieren; erste bestätigte Partner sind ASUS ROG (Gaming-Headset), Lenovo (Produktivitäts-Brille) und ein spezielles „Xbox Edition“-Gerät. Damit soll ein offenes Mixed-Reality-Ökosystem entstehen, in dem dieselbe Binär-App auf VR-Headsets (z. B. Quest 3 / Puffin) und auf AR-Brillen (Orion 2025 / Artemis 2027) laufen kann.
Kernkomponenten dafür sind:
Spatial App Framework – konvertiert klassische Mobile-UIs in schwebende 2-D- oder 3-D-Panels; Entwickler kompilieren nur einmal.
Horizon Store – fusioniert Quest Store & App Lab zu einem Marktplatz für VR-, MR- und AR-Titel auf allen Horizon-OS-Geräten.
Identische Companion-App – die heutige Quest-Smartphone-App wird zur „Meta Horizon“-App, sodass Nutzer:innen Headsets und Brillen in einem einzigen Interface verwalten.
Kurz gesagt: Horizon OS soll die technische Brücke sein, über die Metas künftige Produktfamilie – von der leichten Orion-Viewfinder-Brille bis zum vollwertigen Artemis-AR-Wearable – dieselbe Software, denselben Account und denselben Store teilt. Alle Zeitpläne und Gerätedetails beruhen auf Leaks; Meta selbst hat bislang nur die Öffnung und Umbenennung des Betriebssystems offiziell bestätigt.
Die Marktforschungsfirma International Data Corporation (IDC) erwartet, dass 2025 rund neun Millionen Augmented-Reality-Brillen (AR-Brillen) über die Ladentische gehen.Für die Jahre danach prognostiziert IDC eine durchschnittliche jährliche Wachstumsrate (Compound Annual Growth Rate, CAGR) von 47 Prozent bis 2029 – damit wächst das AR-Brillen-Segment deutlich schneller als der klassische Markt für Virtual-Reality-Headsets (VR)
Die mögliche Quest-4-Verschiebung steht sinnbildlich für eine XR-Branche, die sich neu erfindet: weniger Pixel-Politur, mehr Alltag. Solange Meta die Strategie nur indirekt durch Leaks erkennen lässt, bleibt jede Prognose unter Vorbehalt – doch die bisherigen Zahlen legen nahe, dass ein leichteres, modulareres XR die logischste Route zurück in die Gewinnzone ist.
Nein, Meta hat dazu keine offizielle Erklärung abgegeben. Mehrere gut belegte Leaks (u. a. TechRadar) sprechen aber von einer internen Verschiebung auf 2027 oder einer kompletten Neuausrichtung auf ein leichteres Headset mit „Compute-Puck“ (Codename Puffin).
Realität Labs verzeichnete im 1. Quartal 2025 einen Betriebsverlust von 4,2 Mrd. US-$, während die Umsätze um 6 % fielen – Hauptgrund sind schwache Quest-Verkäufe.
Parallel setzen Apple Vision Pro und Samsungs/Googles Project Moohan neue Komfort-Standards mit externem Akku.
Gemeinsam erhöht das den Druck, das bisherige „Alles-im-Gehäuse“-Design zu überdenken.
Ja. Ray-Ban-Meta-Glasses verkauften sich bislang 2 Mio. Mal; Hersteller EssilorLuxottica will die Kapazitäten bis 2026 auf 10 Mio. Stück jährlich hochfahren.
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