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Tablet oder AR-Brille: Was ist besser für Augmented Reality? [Vergleich 2024]

AR Tabel oder AR Brille

Die Entscheidung, ob ein Tablet oder ein AR-Gerät die bessere Wahl für Augmented Reality (AR) ist, hängt stark von den spezifischen Anforderungen und Anwendungsszenarien ab. Doch es gibt eine entscheidende Entwicklung: Klassische AR-Brillen, wie sie in den frühen Tagen der Technologie eingeführt wurden, sind nahezu verschwunden. Selbst die HoloLens 2, einst ein Vorzeigemodell, wird zunehmend als Auslaufmodell betrachtet. Stattdessen dominieren Mixed-Reality-Geräte (MR) wie die Apple Vision Pro den Markt. 

In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Vor- und Nachteile der verbleibenden Optionen und helfen Ihnen, die beste Entscheidung für Ihre Zwecke zu treffen.

Augmented-Reality-Geräte: Ein Überblick

Augmented Reality (AR) fasziniert durch ihre Fähigkeit, digitale Inhalte direkt in die reale Welt einzubinden. Doch die Grundlage jedes erfolgreichen AR-Erlebnisses liegt in der Hardware, die diese Magie überhaupt erst möglich macht. Von Smartphones über spezialisierte AR-Brillen bis hin zu neuartigen VR-Geräten mit AR-Funktionen entwickeln sich die Technologien stetig weiter. Während AR-Brillen momentan noch vor allem in professionellen Anwendungen eingesetzt werden, hat sich das Smartphone längst als dominantes AR-Gerät etabliert.

Ein zentraler Unterschied zwischen AR-Brillen und Tablets liegt in der Interaktionsweise. Mit einer AR-Brille bleiben Ihre Hände frei, was eine intuitive und natürliche Steuerung ermöglicht. Dies ist besonders in Szenarien hilfreich, in denen Bewegungsfreiheit und Gestensteuerung entscheidend sind, wie beispielsweise in der industriellen Fertigung, bei Schulungen oder in medizinischen Anwendungen. Nutzer können virtuelle Objekte direkt in ihrer Umgebung platzieren, manipulieren oder durch Gesten interagieren, ohne ein Gerät festhalten zu müssen.

Im Gegensatz dazu erfordert die Nutzung eines Tablets stets eine Hand, um das Gerät zu halten, während die andere zur Steuerung durch Touchgesten verwendet wird. Diese Einschränkung kann die Immersion mindern, da der Nutzer ständig physisch an das Gerät gebunden ist. Zudem kann das Halten eines Tablets bei längerer Nutzung ermüdend sein, insbesondere bei größeren Modellen.

Allerdings bietet das Tablet in bestimmten Situationen auch Vorteile. Es ist einfacher verfügbar, benötigt keine aufwendige Einrichtung wie Kalibrierung oder Anpassung, und die Benutzeroberfläche ist für viele intuitiv, da Tablets im Alltag weit verbreitet sind. Diese Vorteile machen Tablets besonders für den Einstieg in Augmented-Reality-Anwendungen attraktiv, beispielsweise im Bildungsbereich oder im Einzelhandel, wo Schnelligkeit und Zugänglichkeit wichtiger sind als eine vollständig immersive Erfahrung.

Die Dominanz von Smartphones und Tablets

Smartphones und Tablets sind zweifellos die wichtigsten Geräte für Augmented Reality. Ihre Allgegenwärtigkeit und Leistungsfähigkeit machen sie zur bevorzugten Plattform für die meisten AR-Anwendungen. Mit leistungsstarken Prozessoren, hochauflösenden Kameras und immer präziseren Sensoren bieten diese Geräte eine hervorragende Grundlage für AR-Erlebnisse.

Egal ob es sich um Shopping-Apps wie IKEA Place handelt, bei der Nutzer Möbel virtuell in ihren Räumen platzieren können, oder um spielerische Filter auf Plattformen wie Snapchat und Instagram – Smartphones haben AR aus der Nische geholt und in den Alltag integriert. Durch die Verfügbarkeit und den Zugang zu App-Stores bieten sie außerdem eine einfache Möglichkeit für Unternehmen, AR-Inhalte zu verbreiten.

AR-Brillen: Eine Nische mit Potenzial

Während AR-Brillen in der Vergangenheit als der nächste große Schritt für die Technologie gehandelt wurden, haben sie sich bisher vor allem in spezialisierten Branchen durchgesetzt. Geräte wie die Microsoft HoloLens 2 oder die Magic Leap 2 richten sich an professionelle Anwender in Bereichen wie Industrie, Medizin oder Ausbildung.

Die Vorteile dieser Geräte liegen in ihrer Fähigkeit, freihändige und immersive AR-Erlebnisse zu schaffen. Ein Chirurg kann beispielsweise während einer Operation Echtzeit-Informationen einsehen, oder ein Techniker kann Wartungsanweisungen direkt ins Sichtfeld projiziert bekommen. Allerdings bleiben AR-Brillen teuer und sperrig, was sie für den Massenmarkt bisher unattraktiv macht.

Die neue Rolle von VR-Brillen mit AR-Funktionen

Eine interessante Entwicklung ist die Integration von AR-Funktionen in moderne VR-Headsets. Geräte wie die Meta Quest 3 bieten Nutzern die Möglichkeit, sowohl virtuelle als auch erweiterte Realitäten zu erleben. Diese „Mixed-Reality“-Funktionen kombinieren die immersiven Möglichkeiten der Virtual Reality mit der Flexibilität der Augmented Reality.

Eine der größten Herausforderungen bei der Nutzung eines Tablets für Augmented-Reality-Anwendungen ist das Erfassen von Szenen oder Objekten, die größer sind als der sichtbare Bereich des Tablets. Nutzer sehen oft nur einen Ausschnitt des virtuellen Gegenstands, was schnell frustrierend werden kann, da es schwierig ist, ein Gefühl für das Gesamte zu entwickeln. Daher beschränkt man sich bei der Nutzung eines Tablets häufig darauf, kleinere Gegenstände darzustellen, die vollständig im Sichtfeld des Tablets erfasst werden können. Größere Objekte werden in solchen Szenarien meist vermieden, da sie das Nutzererlebnis stark einschränken würden.

Im Gegensatz dazu bieten Brillen wie die Apple Vision Pro oder die Meta Quest 3 ein deutlich natürlicheres Erlebnis, da sie ein relativ großes Sichtfeld ermöglichen. Auch wenn der virtuelle Gegenstand größer ist als das Sichtfeld der Brille, kann der Nutzer durch Kopfbewegungen das Objekt im Raum erfassen und eine ganzheitliche Wahrnehmung entwickeln. Moderne Headsets haben diesen „Tunnelblick“, der früher bei Geräten wie der HoloLens 2 spürbar war, weitgehend überwunden. Mit einem Headset wie der Apple Vision Pro ist das Gefühl, ein Objekt in seiner Gesamtheit wahrzunehmen, durch das größere Sichtfeld viel intuitiver und immersiver.

AR-Headsets überzeugen auch mit immersiverer Steuerung, die der haptischen Interaktionen der realen Welt erstaunlich nahekommen. Bewegungen wie Greifen, Ziehen oder das Drücken und Heranziehen virtueller Objekte lassen sich präzise emulieren, wodurch ein immersives und natürliches Nutzererlebnis entsteht. Im Vergleich dazu sind Interaktionen auf einem Tablet stark abstrahiert und beschränken sich meist auf einfache Touch- und Swipe-Gesten. Diese höhere Abstraktion macht die Interaktion auf Tablets weniger intuitiv und deutlich weniger immersiv.

Für viele Nutzer könnte dies eine praktikable Lösung sein, da sie mehrere Anwendungsmöglichkeiten in einem Gerät vereint. Es zeigt sich, dass die Grenzen zwischen VR und AR zunehmend verschwimmen, was Geräte für eine größere Zielgruppe interessant macht.

Hardware-Vergleich: Die wichtigsten AR- und Mixed-Reality-Brillen im Überblick

Hier ist eine Übersicht der aktuellen AR- und Mixed-Reality-Brillen mit den wichtigsten Eigenschaften, Preisen und Preisfaktoren. Hinweis: Die Microsoft HoloLens 2 wird nicht mehr produziert, und der Support für dieses Gerät wird perspektivisch eingestellt.

ModellSichtfeld (FOV)GewichtTrackingPreis (ca.)Besonderheiten
Magic Leap 270°260 gInside-Out€3.300High-End für Industrie und Medizin
HoloLens 252°566 gInside-Out€3.500Produktion eingestellt, Support endet bald
Meta Quest 3100° (horizontal)515 gInside-Out (6DOF)€570Günstigste Mixed-Reality-Brille
Meta Quest 3S100° (horizontal)520 gInside-Out (6DOF)€350Kompakte und günstige Mixed-Reality-Option
PICO 4 Ultra105° (diagonal)580 gInside-Out (6DOF)€600Leicht, mit starkem Mixed-Reality-Fokus
Apple Vision Pro120° (horizontal)612 gInside-Out (6DOF)€3.999Sehr hohe Auflösung, begrenzter Zugriff auf Umgebungsdaten

Lesbarkeit von Texten in AR

Ein entscheidender Faktor bei der Lesbarkeit von Texten in Augmented Reality ist, ob der Text in einer 2D- oder 3D-Welt dargestellt wird. Texte, die in 2D klassisch auf einem Bildschirm, wie etwa einem Tablet, gesetzt werden, sind aufgrund der stabilen Darstellung und Schärfe leicht lesbar. Wenn jedoch 3D-Grafiken genutzt werden, ist die Textschärfe auf einem Tablet genauso eingeschränkt wie auf einer AR-Brille.

Das liegt daran, dass Texte in 3D-Umgebungen, wie sie von Engines wie Unity oder Unreal gerendert werden, durch Kantenglättung an Schärfe verlieren. Um die Lesbarkeit in 3D sicherzustellen, müssen Schriftgrößen deutlich größer gestaltet werden, als es bei 2D-Texten nötig wäre. Kleine Schriftarten, die in einer klassischen 2D-Umgebung problemlos lesbar sind, sind in 3D-Umgebungen technisch nicht realisierbar. Dies stellt sowohl auf AR-Brillen als auch bei der Nutzung von Tablets mit 3D-Grafik eine Herausforderung dar.

Ermüdung und Handhabung

Die Nutzung eines Tablets für AR-Erfahrungen kann über längere Zeiträume hinweg ermüdend sein, da das Gerät gehalten werden muss. AR-Brillen hingegen bieten eine freihändige Erfahrung, die längere Sitzungen ohne physische Belastung ermöglicht. Allerdings können AR-Brillen bei längerer Nutzung auch Unbehagen oder Schwindel verursachen, was die Dauer der immersiven Erfahrung begrenzen kann.

Die Technologien hinter AR-Geräten

Die Leistungsfähigkeit von AR-Geräten basiert auf einer Kombination aus Hardware-Innovationen und Software-Optimierungen. Drei zentrale Technologien spielen dabei eine entscheidende Rolle:

Sensoren und Kameras

Sensoren wie LiDAR und Tiefenkameras erfassen die Umgebung in Echtzeit und ermöglichen eine präzise Platzierung digitaler Inhalte. Smartphones wie das iPhone 12 Pro und neuere Modelle nutzen diese Technologien, um AR-Objekte stabil und realistisch darzustellen.

Displays

Die Qualität des Displays bestimmt maßgeblich, wie scharf und klar AR-Inhalte wahrgenommen werden. Moderne Geräte setzen häufig auf OLED- oder MicroLED-Displays, die brillante Farben und eine hohe Auflösung bieten. Diese Technologie erlaubt es, AR-Erlebnisse noch realistischer darzustellen.

Prozessoren

Chips wie der Qualcomm Snapdragon AR2 treiben die meisten modernen AR-Anwendungen an. Sie sorgen für schnelle Rechenprozesse und flüssige Animationen, selbst bei komplexen AR-Inhalten. Zukünftige Prozessoren könnten mit KI-Funktionen ausgestattet sein, um AR-Erlebnisse noch intelligenter und individueller zu gestalten.

Zukunftsperspektiven: Wearables und Alltagsintegration

Die Zukunft von AR wird sich immer stärker auf Wearables und die nahtlose Integration in den Alltag konzentrieren. Geräte wie AR-Kontaktlinsen, die von Unternehmen wie Mojo Vision entwickelt werden, könnten in wenigen Jahren Realität werden. Auch Smartwatches könnten AR-Features erhalten und damit neue Anwendungsbereiche eröffnen.

Während AR-Brillen derzeit eher Nischenprodukte bleiben, werden Smartphones und Tablets weiterhin die führende Plattform für AR bleiben. Die zunehmende Integration von AR in alltägliche Geräte und die Fortschritte bei der Miniaturisierung der Hardware könnten jedoch dafür sorgen, dass AR in Zukunft noch vielseitiger und präsenter wird.

Vergleich: Mixed-Reality-Geräte vs. Tablets

MerkmalMixed-Reality-GeräteTablets
ImmersionHochNiedrig
KostenHochModerat bis niedrig
MobilitätEingeschränktHoch
Tracking-PräzisionSehr hochMittel
ZielgruppeUnternehmen, spezialisierte NutzerBreite Nutzerbasis

Fazit

Augmented Reality wird von der Hardware definiert, die sie antreibt. Während Smartphones und Tablets die unangefochtenen Könige des AR-Marktes bleiben, bieten spezialisierte Geräte wie AR-Brillen oder VR-Headsets mit AR-Funktionen zusätzliche Möglichkeiten für professionelle Anwendungen. Die Zukunft von AR liegt jedoch in der breiteren Integration von Wearables und der Weiterentwicklung von Hardware und Software.

Für Unternehmen und Entwickler ist es entscheidend, die richtigen Geräte für ihre Zielgruppe zu wählen. Die Wahl der Technologie kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen Projekt und einem, das ungenutzt bleibt, ausmachen. Die nächsten Jahre werden zeigen, wie tiefgreifend AR unser Leben tatsächlich verändern kann.

clarence dadson

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Clarence Dadson CEO Design4real